So wichtig wie der richtige Anzug oder das richtige Sakko: das richtige Business-Hemd. Trotzdem wird von vielen Männern der Einfluss des Hemds auf das Erscheinungsbild sträflich unterschätzt. Aber was zeichnet das perfekte Hemd aus und wie findest du es?
Das Wichtigste zuerst: Passform und Schnitt
Im Zuge des Trends zu schmaleren, körperbetonten Anzügen gilt auch für das Business-Hemd: Less Stoff is more. Wer es sich erlauben kann, sollte auf Slim-Fit-Schnitte mit Taillierung zurückgreifen. Aber auch bei kräftiger gebauten Männern sind eine körpergerechte Passform und die richtige Größe wichtig. Das Hemd darf dann zwar etwas lockerer geschnitten sein, sollte aber trotzdem keine überflüssige Weite haben. Das gilt gerade auch am Bund. Sonst quillt das Hemd unschön seitlich aus der Hose – und die Taille wirkt breiter, die Schultern im Vergleich schmaler. Ein perfekt passendes Hemd betont den Schulterbereich. Damit wirkt es nicht nur eleganter, sondern auch maskuliner.
Deshalb: Nicht zu groß kaufen! Aber auch nicht zu klein. Der Umfang des Kragens ist dabei ein wichtiges Indiz – er sollte weder einschnüren, noch zu locker sein. Zugeknöpft muss noch ein Finger zwischen Hals und Kragen passen.
Genauso wichtig ist die Schulterbreite: Hängt die Schulternaht am Oberarm herunter, ist das Hemd zu groß. Richtig: Die Schulternaht soll möglichst genau mit dem deutlich spürbaren Ende des Schulterknochens abschließen.
Passt das Hemd im Schulterbereich und am Kragen, solltest du noch zwei weitere Punkte prüfen.
Erstens: Ist die Armlänge ausreichend? Zum Test mit der Hand an die gegenüberliegende Schulter fassen. Die Manschette darf sich dabei nicht zurückziehen.
Zweitens: Ob das Hemd in der Taille weit genug ist, testest du am besten durch Hinsetzen. Sofern du nicht gerade ein stahlhartes Sixpack hast, wird dabei der Taillen- und Bauchumfang anatomisch bedingt etwas größer. Das Hemd sollte auch dann im Bauchbereich nicht spannen. Bei Größe und Passform sollte man keine Kompromisse eingehen.
Von Haien, Herzögen und Polospielern: die Kragenform
Die heutzutage populärsten Kragenformen: Haifisch, Kent und Button-Down. Der Haifischkragen hat seinen Namen von den weit auseinanderliegenden Kragenspitzen: Diese erinnern durch ihre Form an die Rückenflossen von Haien. Der Hai ist der eleganteste und seriöseste Kragen für ein Business-Hemd und bestens geeignet für das Tragen mit Krawatte. Auch größere Krawattenknoten wie der Windsor sind hier kein Problem. Kleiner Nachteil: Ohne Krawatte sieht diese Kragenform nicht so gut aus.
Der Allrounder unter den Hemdkrägen ist der Kentkragen, benannt nach einem ehemaligen Herzog der gleichnamigen englischen Grafschaft. Weniger förmlich als der Haifischkragen, ist er die erste Wahl, wenn das Hemd auch – oder sogar nur – ohne Krawatte getragen wird. Die Kragenflügel sind relativ lang und wirken auch noch harmonisch, wenn die obersten zwei Knöpfe geöffnet sind. Zudem streckt der Kentkragen etwas – gut bei einem kurzen Hals oder kräftigerer Statur.
Der Button-down-Kragen ist die sportlichste aller Kragenformen. Kein Wunder: Der Legende nach geht die Erfindung dieses Kragens auf britische Polospieler zurück. Die Fixierung der Kragenenden mit kleinen Knöpfen sollte verhindern, dass den Spielern der Kragen bei Wind und vollem Galopp ins Gesicht weht. Durch ihren sportlichen Charakter eignet sich diese Kragenform für Branchen, in denen es nicht ganz so formell zugeht. Sie sieht am besten aus in Kombinationen mit Sportsakko oder Blazer – und ohne Krawatte.
Weiß, blau, gestreift und kariert: Farben und Muster
Der absolute Klassiker ist das weiße Hemd. In der Chefetage ist es quasi Pflicht. Das hat historische Gründe: Vor Erfindung der Waschmaschine konnten sich nur Menschen mit entsprechendem Status und Einkommen den Luxus weißer Hemden leisten. Denn diese mussten für ein gepflegtes Erscheinungsbild täglich gewaschen werden – unmöglich, wenn man keine Bediensteten hatte. Diese Funktion als Statussymbol hat das weiße Hemd bis heute behalten. Und das ist auch der Grund, warum man nur selten einen CEO in einem farbigen Hemd sieht.
Wenn man nicht gerade auf dem Weg zur Vorstandssitzung ist, kann ein hellblaues Hemd aber eine gute Alternative sein. Hellblau lässt übrigens die Gesichtshaut frischer und weniger blass erscheinen. Das gilt auch für andere, kühle Blautöne und macht sie zu einer idealen Wahl für Männer mit heller Haut und blonden Haaren. Und umgekehrt: Wer mit nobler Blässe gesegnet ist, sollte von kräftigen, warmen Farben Abstand nehmen.
Eine interessante Abwechslung zu diesen beiden einfarbigen Klassikern sind gestreifte oder karierte Hemden. Streifen sind dabei das elegantere, Karos das sportlichere Muster. Zusammen mit Krawatte und möglicherweise Einstecktuch ergeben sich hier unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Die wichtigste Regel für einen gekonnten Mustermix, der nicht zu Kopfschmerzanfällen führt: Die kombinierten Muster sollten sich nicht zu ähnlich sein, da sie sonst miteinander konkurrieren – statt sich zu ergänzen.
Eine getupfte Krawatte kann man relativ gefahrlos mit einem dezent gestreiften Hemd kombinieren. Dagegen ist beispielsweise die Kombination verschiedener Streifenmuster zwar nicht vollkommen unmöglich, sie verlangt aber viel Fingerspitzengefühl und Stilsicherheit. Um gar nicht in die Verlegenheit zu kommen, greift man am besten auf einen Anbieter mit breitem Sortiment zurück. Onlineshopping ist hier ideal. Anbieter wie Hemdenbox.de halten nicht nur eine große Auswahl von Größen und Mustern bereit, der Einkauf ist dank Rückgaberecht bei Nichtgefallen auch risikolos.
Und was ist mit dem Kurzarmhemd?
Um es kurz zu machen: Sofern du nicht für die NASA in Houston arbeitest oder geschäftlich nach Dubai reist, ist ein Kurzarmhemd im Business fehl am Platz. Denn die einzige Entschuldigung für ein Kurzarmhemd im Geschäftsleben sind extreme klimatische Bedingungen. Und aus diesem Grund wird es im Fall der Fälle auch immer ohne Sakko getragen. Ansonsten gilt: Ärmel hochkrempeln!
Ein unterschätztes Detail: die Manschette
Die meisten der heute angebotenen Hemden haben sogenannte Sportmanschetten: Diese einfachen Manschetten werden mit einem – manchmal zwei – aufgenähten Knöpfen geschlossen und lassen sich ebenso schnell wieder öffnen. Das ist praktisch – und ideal im Sommer, um die Hemdsärmel hochzukrempeln. Grundsätzlich sind Hemden mit Sportmanschetten mit den meisten Anzügen und Sakkos kombinierbar.
Für ein ganz besonders seriöses und elegantes Erscheinungsbild ist ein Hemd mit Umschlagmanschetten vorzuziehen: Hier wird der Stoff am Ende einmal umgeschlagen, zum Schließen verwendet man passende Manschettenknöpfe. Hochkrempeln lassen sich diese Manschetten nicht so leicht, dafür werten sie durch ihr Erscheinungsbild jedes Outfit auf. In der Chefetage, mit dunklem Nadelstreifenanzug und Krawatte ist ein Hemd mit Umschlagmanschetten ein Muss. Aber auch in einer entspannteren Kombination kann die Umschlagmanschette ihre Wirkung entfalten. Eine gewisse Vorsicht ist bei zu lässigen Kombinationen angesagt. Zusammen mit Navy-Blazer, ohne Krawatte aber mit Einstecktuch verbreitet ein Hemd mit Umschlagmanschette zwar ein mondänes Flair – aber was für Kunsthändler oder Jachtmakler angemessen ist, kann in einer Bank leicht exzentrisch wirken.
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Titelbild – Urheber: maxiporik / 123RF Lizenzfreie Bilder
tailliertes Business-Hemd – Urheber: racorn / 123RF Lizenzfreie Bilder
Button-down-Kragen – Urheber: viewstock / 123RF Lizenzfreie Bilder
Krawatte und Manschettenknöpfe – Pixabay.com / CC0 Public Domain