Nähen als Hobby liegt seit Längerem im Trend. Es geht dabei nicht um einen alternativen Lebensstil, der Eigenarbeit statt Konsum propagiert. Vielmehr lassen sich immer mehr von der Kreativität des Nähens inspirieren, von Farben, Mustern, Designs und Materialien. Die Möglichkeit, etwas Einmaliges zu kreieren, ganz nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen, das ist, was das Nähen für viele Nähbegeisterte so attraktiv macht.
Wer hineinschnuppern möchte in das kreative Hobby Nähen, sollte einige Dinge beachten, dann ist der Einstieg sicher nicht mehr schwer.
Das richtige Plätzchen
Bevor es mit dem Nähen richtig losgehen kann, muss der richtige Platz gefunden werden. Gerade in kleineren Wohnungen oder Appartements ist dies nicht ganz einfach, aber am besten näht es sich an einem fest eingerichteten Nähplatz. Das spart nicht nur das ständige Auf- und Wiederabbauen der Maschine, es erlaubt auch, einmal ein Teilprojekt unverändert liegen zu lassen, was gerade bei umfangreicheren Nähvorhaben wichtig ist. Der ideale Nähplatz ist eine Kombination aus ergonomisch sinnvollem Arbeitsplatz und gemütlicher Arbeitsecke, in der man sich einfach wohlfühlt. Richtige Tisch- und Sitzhöhe sowie eine gute Beleuchtung sind sehr wichtig. Aber ebenso wichtig ist der Wohlfühlfaktor. Dazu gehört auch, dass man sich in diese Nähecke ungestört zurückziehen kann, und nicht ständig von anderen gestört wird, während man versucht, die neue Nähanleitung richtig zu verstehen.
Die richtige Grundausstattung
Die richtige Erstausrüstung ist nicht ganz günstig. Allerdings hilft es, sich vorher zu überlegen, was für die ersten Nähprojekte wirklich notwendig ist, und nicht gleich alles zu kaufen, was gefällt oder interessant aussieht. Die Wahl der ersten Maschine sollte gut geplant werden. Es wäre wichtig, vor dem Kauf mit der Maschine probezunähen, um zu sehen, ob einem die Maschine auch liegt. Das ist normalerweise bei Fachhändlern möglich, in einem Nähkurs und gelegentlich bei Freunden oder Bekannten, die das Nähhobby teilen. Schon hier wird deutlich, dass die günstigen Discounterangebote nicht unbedingt die passendsten sind. Wenn sich das günstig erstandene Gerät als ungeeignet herausstellt, bleibt oft nichts anderes übrig, als es weiterzuverkaufen und einen neuen Versuch zu starten.
Nähen lernen: Tipps zum Kauf einer Nähmaschine
Bei der Anschaffung der anderen Nähutensilien sollten darauf geachtet werden, dass sie speziell für das Nähen geeignet sind. Nicht jede Schere eignet sich für das Zuschneiden von Stoffen und nicht jeder Stift ist zum Anzeichnen geeignet. Zur Grundausstattung gehören: Stoffschere, Rollschneider, eine Schneidematte, Patchwork-Lineale, Maßband, Nahttrenner, Fingerhut und natürlich Stecknadeln.
Das richtige Material
Den meisten Nähbegeisterten fällt es sicherlich schwerer, sich bei der Auswahl der Materialien auf das Wesentliche zu beschränken als bei der Wahl der Grundausstattung. Gerade die unglaubliche Vielfalt der Farben, Muster und Materialien macht schließlich den Reiz des Nähens aus und inspiriert zu Kreativität.
Generell gilt: Eine gute Qualität der verarbeiteten Materialien trägt ganz wesentlich zum Gelingen des Nähprojekts bei. Erfahrene Näher kaufen ihre Sommerstoffe gerne im Winter, wenn sie günstig sind, und umgekehrt. Und bei einem guten Sonderangebot im Schlussverkauf sollte man zugreifen. Aber billiges Material zu kaufen, nur weil es weniger kostet, führt schnell zu enttäuschenden Ergebnissen.
Für die ersten Nähvorhaben sind Baumwollstoffe ideal. Bekannt sind Westfalenstoffe, die sich durch eine hohe Qualität auszeichnen und in Deutschland hergestellt werden. Zum einen gibt es sie in einer beeindruckenden Vielfalt von Farben und Mustern, sodass der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Zum anderen sind sie zum Nähen von Kleidungsstücken, Dekorationsartikeln, nützlichen Helfern im Haushalt, Puppen und vielem mehr geeignet. Hinzu kommt, dass sich Baumwollstoffe auch von weniger erfahrenen Nähern und Näherinnen gut verarbeiten lassen und pflegeleicht sind.
Wenn es Fragen gibt
Das Multimedia-Zeitalter hält für alle Hilfe- und Ratsuchenden eine Fülle von Informationsquellen bereit. Damit die Hilfestellung auch in die Praxis umgesetzt werden kann, ist es hilfreich, sich für die anstehenden Fragen die geeignete Form der Hilfestellung auszusuchen. Gerade in praktischen Dingen kann am besten jemand weiterhelfen, der vor Ort ist, sich ein Problem anschauen kann und bei Handgriffen hilft. Wer also im Freundes- und Bekanntenkreis eine näherfahrene und hilfsbereite Person kennt, ist gut beraten, diese zu einer gemütlichen Tasse Tee oder Kaffee einzuladen und einige Fragen zu stellen.
Andernfalls hält das Internet eine Palette der verschiedensten Hilfsmöglichkeiten bereit: In Nähforen finden sich Informationen zu allen nur denkbaren Themen rund um das Nähen. Und insbesondere Anfängerfragen werden in der Regel schnell und freundlich beantwortet. Sehr interessant sind Nähblogs von begeisterten Nähern und Näherinnen: Sie lassen sich bei ihren Projekten über die Schulter schauen und verraten oft Tipps und Tricks. Videos helfen insbesondere weiter, wenn man nicht weiß, wie genau einzelne Arbeitsschritte durchzuführen sind. Man kann sich die Videos auch mehrfach ansehen, bis man alles wirklich verstanden hat.
Bücher Tipps für Nähanfänger – nähen lernen, Schnittmuster, Materialkunde
Noch ein Praxistipp: Manchmal hilft es schon weiter, wenn man sich die Anleitung noch einmal genau durchliest. Es passiert einfach gerne, dass beim ersten Durchlesen einige Details übersehen werden.
Bilder:
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