Mode aus Reifen und Müll?

Dass Mode ab und zu verrückt sein kann, wussten Sie sicherlich schon. Wussten Sie jedoch auch, dass man Mode auch aus außergewöhnlichen Dingen herstellen kann? Beispielsweise aus Reifen lassen sich hervorragende Accessoires herstellen, die garantiert niemand außer Ihnen besitzt.

Außergewöhnliche Modeaccessoires aus Reifen

Wenn Sie einzigartige Ohrringe besitzen möchten, sollten Sie einmal bei den amerikanischen Designern Barbi Touron und Aaron Shear umsehen. Sie haben ein sehr kreatives Label gegründet und stellen Modeaccessoires aus alten Fahrradschläuchen her. Unter anderem eben auch eindrucksvolle Ohrringe, die Sie in dieser Form noch nicht gesehen haben. Ein Schal aus Reifen kann ebenfalls sehr kleidsam sein, wie das Exemplar von Jolanda Boef beweist. Die umweltbewusste Mode und der eigenwillige Schal der Designerin bestechen vor allem durch ihre extravaganten Formen. Auch Halsketten kann man aus alten Reifen herstellen. Wie das geht, zeigt das Label Nokke aus Italien mit seiner asymmetrischen Halskette, welche gerade in der Saison 2014 besonders trendy ist. Die Cyclus Manufactura hat mit einem Tatou Bag nachgelegt. Diese Tasche besteht ebenfalls, Sie ahnen es sicher schon, aus alten Reifen. Das Unikat ist dem Panzer eines Schuppentieres nachempfunden und bietet im Inneren Platz für viele Utensilien. Es gibt auch Schuhe, die aus Reifenmaterial hergestellt werden. Für das Label Camper designte Maria Blaisse Stiefel in knallroter Farbe, die Sie mit hohem Komfort überraschen werden.

Tirendo, der bekannte Reifenshop, unterstützt kreative Designer und zeigt mit seiner Infographik 5 Wege für eine modische (Wieder) Verwendung von Reifen.

Mode aus Reifen

Das Modelabel Reddesign – Bekleidung aus alten Stoffen

Reddesign hat es sich zur Aufgabe gemacht Mode aus unterschiedlichen, alten Stoffen herzustellen, da die Mitarbeiter des Labels der Umwelt etwas gutes tun möchten und auch die oftmals sehr schlechten Arbeitsbedingungen der Modewelt anprangern.

Die gesamte Mode wird in Deutschland aus alten, weggeworfenen Textilien wie:

  • Altkleider
  • Stoffreste
  • Tischdecken
  • Vorhänge
  • Bettwäsche
  • andere, entsorgte Stoffe

produziert. Auch die Nähmaschinen des Labels werden ausschließlich mit umweltfreundlichem Ökostrom betrieben. Das Unternehmen und dessen Bank investiert nur in Projekte, die umwelt- und sozialverträglich sind. Die meisten Produkte von Reddesign sind Unikate, manchmal gibt es auch limitierte Editionen. Darüber hinaus gibt es bei Reddesign auch eine Kollektion für Herren und Kids.

Die Damenkollektion beinhaltet die Kategorien:

  • Röcke
  • Kleider
  • Tops
  • Jacken/Westen
  • Accessoires
  • Slow Fashion

Die Röcke bestechen durch die eigenwillige Optik. So gibt es beim Label einen Krawattenrock, der komplett aus unterschiedlichen Krawatten besteht oder Miniröcke, die aus alten Sweatshirts hergestellt wurden. Hier ist ein Teil verrückter als das andere.

Die Kleider, Tops und Jacken von Reddesign

Selbstverständlich sind auch die Kleider des Labels alles andere als gewöhnlich. So gibt es Sommerkleider, die aus zwei verschiedenen Stoffen alter Tischdecken oder Bettwäsche designt werden, aber auch schicke Kleider, deren Basis ausgedienter Gardinenstoff ist. Ein umwerfendes Lederkleid in einem zarten Rauchblau, hergestellt aus alten Lederbezügen, können Sie bei Reddesign ebenfalls bekommen. Wenn Sie ausgefallene Tops lieben, sollten Sie einen Blick auf das Hoodycape werfen, welches aus einem alten Sweatshirt hergestellt und zweckentfremdet wurde. Die Jacken des Labels werden häufig aus alten Decken gefertigt. Durch außergewöhnliche Kombinationen und witzige Schnitte erwachen diese Stoffe zu neuem Leben.

Accessoires von Reddesign

Welche fantasievollen Kreationen man mit ausgemusterten Dingen fertigen kann, zeigt sich auch in der bunten Mischung der Accessoires. Hier gibt es beispielsweise einen Rosen-Haarreif, eine Batmaske oder eine Handtasche aus altem Rosenbrokat. Selbst einzigartige Handytaschen oder Armeetaschen mit aufgenähten Kuscheltieren werden beim Label aus alten Stoffen neu designt.

Viele Modemarken setzen neuerdings auf Kreationen aus Müll

Das Luxuslabel Hermès aus Paris macht es vor. Eine Kollektion des Unternehmens, die sich “petit h” nennt, besteht aus Materialien, die eigentlich weggeworfen werden sollten. Hier entstehen Bekleidung und Accessoires aus dem Luxusmüll des Labels und werden zu neuen Kreationen verarbeitet. Die Idee zur kuriosen Müllverarbeitung hatte die Dreifach-Urenkelin von Thierry Hermès, Pascale Mussard, denn sie wollte Mode erschaffen, die ökologisch verträglich ist. Auch das Label Mark Liu hat sich diesem Trend mit einer puzzleartigen Schnitttechnik ergeben. Hierbei wird das gesamte Material, das zur Verfügung steht für ein Kleidungsstück verwendet, nichts wird weggeworfen. So entstehen aus einfachen Blusen, Kleidern und Röcken einzigartige Bekleidungsstücke, die mit Applikationen versehen werden, die an Origami erinnern. Hergestellt werden die Verzierungen aus den Stoffresten der einzelnen Kleider.

Mode aus den Fasern eingeschmolzenen Mülls, Feuerwehrschläuchen und LKW-Planen

Immer mehr Label stellen Mode aus ausgedienten Materialien her. Mit dem Vorteil, dass der Nachschub für neue Materialien niemals versiegt. Laut einer Expertenmeinung ist nachhaltige Mode mittlerweile mehr als nur ein Trend, der wieder vorübergeht, denn die Idee zu außergewöhnlicher Mode und mehr Individualität wird von einer steigenden Anzahl modebewusster Menschen aufgegriffen. Es gibt sogar schon Kurse, die das Herstellen dieser einzigartigen Mode lehren. Das Unternehmen Polartec ist ein Spezialist für Outdoor Bekleidung und hat bereits seit über 20 Jahren Sportbekleidung im Sortiment, das aus eingeschmolzenen PET-Flaschen besteht. Diese werden zu höchst atmungsaktivem und unempfindlichem Polyester umgewandelt und in dieser Form zu Sportbekleidung verarbeitet. Für eine Skijacke werden circa 40 PET-Flaschen benötigt. Die Bezeichnung “Eco Engineering” ist ein Synonym für diese sehr nachhaltige Mode, die auch für Sie erschwinglich ist.

Bilder: Pixabay.com

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