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Übergrößen-Models: Das soll ‘Plus Size’ sein?

Von Übergrößen hast du eine bestimmte Vorstellung und liegst damit gar nicht verkehrt. Doch in der Modewelt gelten andere Gesetze. Auf den Laufstegen der Welt modeln Damen mit Kleidergröße 38/40 und werden als Plus Size Models bezeichnet. Wenn das Plus Size ist, welche Größe musst du dann haben, um in der Modewelt nicht als übergewichtig zu gelten? Die neue Plus Size Generation lässt Köpfe schütteln und zu hitzigen Diskussionen anregen. In der “normalen” Gesellschaft müssen Damen keine Kindergröße haben, um nicht in die Rubrik Plus Size eingeordnet zu werden.

Ein neuer, gefährlicher Trend

Wenn es nach der spanischen Modekette Mango geht, bist du ab Kleidergröße 40 ab dem Jahr 2014 dazu angehalten, in der Plus Size Abteilung einzukaufen. Die Models auf den Laufstegen machen es vor und präsentieren sich längst nicht mehr nur schlank, sondern sehr dünn.Es verwundert also nicht, dass die Fashion Industrie nachzieht und alle Größen jenseits der Kleidergröße 38 als Plus Size bezeichnet.

Doch in der Realität sieht es zum Glück noch anders aus. Laut Statistik tragen mehr als 60 Prozent der deutschen Frauen nicht Größe 38 und kleiner, sondern tatsächlich die Größen 40 Plus. Das heißt nicht, dass 60 Prozent der deutschen Frauen übergewichtig sind und sich in ihrer Figur den Magermodels der Laufstege anpassen müssen. Doch zeigt sich die neue Erkenntnis auf dem Modemarkt, vor allem nach dem Statement des Unternehmens Mango, als gefährlicher Trend für Frauen mit geringem Selbstbewusstsein. Bist du jetzt schon mit deinem Körper nicht ganz zufrieden und entdeckst vor dem Spiegel hier und da ein Pölsterchen, welches dich von den Idealmaßen entfernt, kann das Statement sich negativ auf die Psyche auswirken und dich tatsächlich in den Glauben versetzen, du wärst ein Kandidat für Übergrößen. Wer das Statement nicht im negativen Sinne betrachtet, wird im kommenden Jahr modische Kleidung für sich finden und kann sich darüber freuen, dass Modefirmen wie Mango nicht nur bis Größe 38 als Limit produzieren und endlich auch Mode für Frauen mit einer “durchschnittlichen Normalgröße” anbieten.

Falsche Ideale
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Falsche ideale in der Modebranche

Das Angebot an “großen Größen” wird sich bei vielen Modeketten nun in der Rubrik Plus Size anbieten. Dies klingt natürlich erfreulich und wirkt sich positiv auf die Vielfalt der Angebote aus. Doch steckt ein falsches Ideal dahinter. Wenn Models mit Kleidergröße 38 Mode für sogenannte Übergrößen präsentieren, zeigt sich ein ganz falsches Frauenbild und hält dazu an, das Gewicht zu hinterfragen und zu diäten, um nicht in der Plus Size Abteilung shoppen zu müssen. Generell siehst du auf dem Laufsteg keine Plus Size Models, die tatsächlich Übergewicht haben und in diese Kategorie eingeordnet werden müssen. Vielmehr siehst du Frauen, die mit ihrer Körpergröße das ideale Gewicht haben und nicht spindeldürr auftreten. In der Modewelt gilt Kleidergröße 32 bis 34 als Ideal, wobei größere Größen langsam auf Plus Size hinarbeiten.

Frauen mit Kleidergröße 44 und mehr haben es schwer, überhaupt modische Kleidung zu finden und nicht in Geschäften für Übergrößen shoppen zu müssen. Was in der Gesellschaft als normal gilt, verändert sich in der Fashion Branche. Hier gelten andere Regeln zum Normalwert und der Figur. Es ist zwar schön, dass Designer und Modeketten mit dieser Problematik aufräumen, doch fehlt leider noch der normale Umgang mit größerer Mode und ein realer Blick, der sich nicht negativ auf die Psyche von Frauen mit Kleidergröße 38 Plus auswirkt. Wenn Frauen mit Normalgewicht als übergewichtig in den Medien präsentiert werden, fühlt sich die Kundin im Ladengeschäft automatisch übergewichtig, wenn sie mit Größe 40 in der Plus Size Abteilung auf die Suche gehen muss. Hingegen wird der Trend zum ungesunden Gewicht immer auffallender und stärker, sodass ein falsches Idealbild für Frauen entsteht und unnötige Diäten nach sich zieht.

Vielfalt ist gefragt

Die meisten Frauen verfügen über kleine Pölsterchen und Rundungen, die aber keinesfalls als Grundlage für eine Diät gelten sollten. Zu starkes Übergewicht ist ungesund und sollte durchaus ernst genommen werden. Doch kann niemand von Übergewicht sprechen, wenn du dem gesunden Mittelmaß entsprichst und Kleidergrößen 38 Plus kaufst. Der Begriff Plus Size ist in dieser Kombination nicht nur falsch, sondern mit einem Faktor der Erniedrigung gewählt. Wenn die Designer der Fashion Branche aufhören, Frauen in verzerrte und unrealistische Kategorien einzuordnen, würde sich die Entscheidung zu mehr Vielfalt in den Größen bei modischer Kleidung nicht mit einem so negativen Beigeschmack zeigen.

Wenn du die Plus Size Models siehst, entdeckst du selbst kein Plus an der Größe, sondern siehst normale und wohlproportionierte Frauen, die nicht zu dick und nicht zu dünn sind. Genieße die neue Vielfalt und lass dich von der Bezeichnung und Kategorisierung nicht verstören. Das verzerrte und gefährlich falsche Frauenbild in den Medien ist kein Grund, dich übergewichtig zu fühlen und an deinem Körper zu zweifeln. Vielmehr kannst du das Positive in den neuen Kollektionen sehen und dich freuen, dass du nun auch mit normaler Größe viele modische Details kaufen kannst.

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