Nähen – mit dieser Grundausstattung kann es losgehen!

Modische Kleidung ist teuer und wer gern individuell gekleidet ist, kann sich mit Selbstgeschneidertem den Kleiderschrank perfekt füllen. Günstiger sind selbstgenähte Kleidungsstücke sowieso und auch was die Verarbeitungsqualität angeht, kann man mit Selbstgenähtem die gekaufte Kleidung oftmals bequem ausstechen. Allerdings braucht es schon ein Basis-Equipment, damit es mit dem Schneider losgehen kann.

Die Basis: eine Nähmaschine

Um überhaupt selbst Kleidung nähen zu können, ist erst einmal eine Nähmaschine erforderlich. Beim Kauf der Maschine gilt es aber genau hinzuschauen. Die heutigen modernen Maschinen verfügen über sehr viele Funktionen und gerade Einsteiger können sich schnell überfordert fühlen bei der Bedienung der Maschine.

Sinnvoller ist es deshalb, erst einmal eine relativ einfach zu bedienende Nähmaschine zu kaufen und an dieser die ersten Stücke zu üben. So kann man sich auf das Nähen selbst konzentrieren und muss sich nicht noch mit komplizierter Technik bei der Nähmaschine beschäftigen. Manuell bedienbare Maschinen haben genügend Sticharten, um praktisch jedes Kleidungsstück zu fertigen. Später kann es dann auch gern die High-Tech-Nähmaschine sein, die computergesteuert arbeitet und die auch mit Stickprogrammen und anderen Funktionen versehen ist. Vor dem endgültigen Kauf der Nähmaschine kann es sinnvoll sein, sich bei einer Freundin eine Maschine auszuleihen oder aber in ein Nähcafé im näheren Umfeld zu gehen und sich dort mit den verschiedenen Nähmaschinenmodellen vertraut zu machen. Der Kauf über das Internet ist bei der Nähmaschine weniger empfehlenswert, denn genau wie man ein Auto vor dem Kauf Probe fährt, sollte man auch bei der Nähmaschine testen, ob sie den eigenen Vorstellungen entspricht und man mit ihr vertraut wird. Auch eine gebrauchte Nähmaschine kann ein gutes Einstiegsmodell sein, allerdings gilt auch hier, dass erst ausprobiert und dann gekauft werden soll. Wichtig ist bei gebrauchten Maschinen, dass sie einen soliden Eindruck machen und nicht klapprig wirken.

Die erste Nähmaschine
  • sollte unkompliziert bedienbar sein
  • kann problemlos gebraucht sein
  • sollte vor dem Kauf getestete werden
Nähzubehör
Für den Anfang brauchen Sie nicht viel zum Nähen! – Urheberrecht: es75 / 123RF Stockfoto

Zubehör

  • Eine gute und scharfe Schneiderschere ist unerlässlich, um Stoffe präzise zu schneiden.
  • Dazu braucht auch jeder Näheinsteiger Stecknadeln, die sowohl für die Nähmaschinen als auch für einige Stiche, die es mit der Hand zu erledigen gilt, vorhanden sein sollten.
  • Weiterhin sind ein Maßband, eine kleine Schere für das Schneiden von Fäden sowie den sogenannten Pfeiltrenner (Nahttrenner), mit dem Nähte einfach und ohne das versehentliche Einschneiden des Stoffes aufgetrennt werden können, wichtige Accessoires.
  • Garn von guter Qualität und in verschiedenen Grundfarben sowie Knöpfe, Bänder und vielleicht auch schon ein paar Reißverschlüsse runden das Sortiment an Zubehör ab. Bei den Garnen gilt die Regel, dass dickere und massivere Stoffe mit dickerem Garn und dünnere Materialien mit feineren Garnen verarbeitet werden. Wichtig ist auch, dass die Materialarten von Stoff und Garn zueinander passen.
    Wird beispielsweise ein Garn, das nur sehr geringe Waschtemperaturen verträgt, mit einem Stoff verarbeitet, der wiederum wärmer gewaschen werden darf, dann besteht die Gefahr des Einlaufens beim Garn und die Naht kräuselt sich.
  • Ein Fingerhut ist sinnvoll, wenn es darum geht, einige Stiche – wie beispielsweise beim Annähen von Knöpfen – mit der Hand zu erledigen. Gerade etwas festere Stoffe lassen sich schwer durchstechen und der Fingerhut schützt dann die empfindliche Fingerkuppe.
  • Die Stoffscheren sollten übrigens immer dem Schneiden von Stoff vorbehalten sein. Schneidet man mit der Stoffschere auch Papier, wird sie schnell unscharf und schneidet den Stoff nicht mehr präzise.
  • Wichtig sind für das perfekte Nähen auch ein Bügelbrett und ein Bügeleisen, damit Nähte sofort ausgebügelt werden können und dann perfekt sitzen. Ein einfaches Bügeleisen und eine Wassersprühflasche reichen übrigens für den Einstieg in das Nähen völlig aus.
Kleidung nähen
Den richtigen Stoff finden ist nicht schwer. – Urheberrecht: elnur / 123RF Stockfoto

Das richtige Material auswählen

Um einen Einstieg in das Nähen zu bekommen, sollte auch das Material zunächst leicht zu verarbeiten sein. Ein glatter Baumwollstoff, aus dem beispielsweise ein einfacher Kissenbezug gefertigt wird, ist ein perfektes Material, um sich sowohl mit der Nähmaschine als auch mit dem Nähen selbst vertraut zu machen. Dehnbare oder glatte Stoffe verrutschen schneller unter dem Nähfuß und sind deshalb erst für Fortgeschrittene empfehlenswert. Perfekt als erstes Arbeitsstück ist ein Kissenbezug mit einem sogenannten Hotelverschluss. Hier sind noch keine Reißverschlüsse oder Knöpfe erforderlich und das Kissen ist an einem Nachmittag oder Abend fertig. Bei Naehen-schneidern.de gibt es übrigens tolle Tipps und Anregungen sowie Anleitungen für Einsteiger und auch fortgeschrittene Näherinnen.

Wenn es an die Kleidung geht

Wenn die Übungen mit glatten Stoffstücken für Kissenbezüge und andere Näharbeiten erfolgreich verlaufen sind, kann es auch an das Nähen von Kleidung gehen. Dafür ist ein möglichst einfach zu verarbeitender Stoff notwendig. Dazu ist auch ein Schnittmuster erforderlich, mit dem sich das gewünschte Kleidungsstück umsetzen lässt. Auf dem Schnittmuster ist auch angegeben, wie hoch der Stoffbedarf in den jeweiligen Konfektionsgrößen ist. Gerade bei Baumwollstoffen ist es wichtig, dass sie vor dem Zuschneiden und Nähen zunächst gewaschen werden, denn die meisten Baumwollstoffe laufen bei der ersten Wäsche bis zu zehn Prozent ein und das kann das passend genähte Kleidungsstück dann schnell zu klein werden lassen. Nach dem Trocknen sollte der Stoff dann gebügelt werden, denn glatter Stoff lässt sich leichter und präziser verarbeiten als verknitterte Ware.

Die ersten Nähversuche lassen sich erleichtern durch
  • zuvor gewaschenen und gebügelten Stoff
  • einfache und unkomplizierte Schnitte
  • einen einfach zu verarbeitenden Stoff wie beispielsweise Baumwolle

Die Nähkenntnisse ausbauen

Wenn die ersten Versuche an der Nähmaschine erfolgreich absolviert sind, besteht irgendwann auch der Wunsch, die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern. Jetzt sollte es aber nicht gleich ein sehr schwieriges Kleidungsstück sein, das unter die Nadel der Nähmaschine kommt. Einfache und relativ gerade Röcke mit Gummizug sind die perfekte Steigerung. Danach kann es dann schon ein anspruchsvollerer Rock mit einem Reißverschluss und einem Bündchen sein. Wer sich Zeit lässt und die eigenen Fähigkeiten nicht überfordert, schafft sich Erfolgserlebnisse und zu hohe Erwartungen an die Nähkünste erzeugen schnell Frust und Unlust.

Tipp: Für die ersten Stücke darf es ruhig ein preiswerter Stoff – gern aus dem Angebot – sein. So reduziert sich die Angst, Fehler zu machen und einen hochwertigen Stoff zu verschneiden oder falsch zu nähen. Teure und hochwertige Stoffe kann man immer noch vernähen, wenn die eigenen Fähigkeiten ausgebaut sind. Bei naehen-schneidern.de gibt es auch ein hilfreiches Nählexikon, mit dem du deine Kenntnisse schnell aufbauen und erweitern kannst.
Nähkurs
Ein Nähkurs kann sinnvoll sein – Urheberrecht: goodluz / 123RF Stockfoto
Sollte ich vielleicht einen Nähkurs besuchen?

Generell kann sich jeder das Nähen mit einigen Büchern oder Zeitschriften und ein wenig Geduld selbst beibringen. In der Gruppe ist das Lernen aber für manche einfach motivierender und inspirierender. Zudem gibt es beim Kurs einen festen Termin, an dem genäht wird und man ist praktisch gezwungen, dann auch zeitlichen Raum für das Nähen und die Übungen an der Nähmaschine zu schaffen.

Praktisch kann es aber auch sein, sich das Basiswissen an der Nähmaschine selbst anzueignen oder sich von einer Freundin beibringen zu lassen und dann für das Erlernen spezieller Schneidertechniken gezielt einen Kurs zu besuchen. Nähkurse sind nämlich nicht nur etwas für Einsteiger, sondern auch dann geeignet, wenn man sich weiterentwickeln und Neues dazulernen möchte. Als Ergänzung sind Blogs im Internet oder auch Nähbücher auch dann noch perfekt.

Ob der Nähkurs besser ist oder das Learning-by-doing die bessere Variante, entscheidet aber letztlich jeder für sich und letztlich kann man ja auch kombinieren, also beispielsweise eben nur gezielt Nähkurse aussuchen und besuchen.

Tipp: Das Internet lässt sich auch für das Erlernen und die Verbesserung der Nähkenntnisse nutzen. Allein bei youtube gibt es viele Anleitungen und Inspirationen von Laien, die ihre Kenntnisse gern teilen.

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