Jeans Ratgeber

Die perfekte Jeans – mit unseren Jeansratgeber kein Problem!

Wer kennt sie nicht- die Jeans gehört zu unserem Alltag und ist für viele die Hose der Wahl für jedweden Anlass. Zu Recht! Kein anderes Kleidungsstück kann so vielseitig eingesetzt werden wie die gute alte Jeans. Damit der Klassiker nicht zum Desaster wird, soll das 1×1 der Jeanswelt nachfolgend dargestellt werden.

Die Geschichte der Jeans

Die Jeanshose – ein Patent, welches bereits im Mai 1873 in Amerika angemeldet wurde, ist aus keinem Kleiderschrank mehr wegzudenken. Levi Strauss, der in jungen Jahren aus Deutschland ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten auswanderte, erfand diese strapazierfähige Hose in San Franzisco für die Goldgräber. Sie wurde zu Beginn mit Hosenträgern an ihrem Ort gehalten, denn erst 60 Jahre später erschien der klassische Gürtel auf der Bildfläche. Durch Nieten speziell verstärkte Nähte leisteten den Goldgräbern unter den extremen Belastungen gute Dienste. In Europa trat die Jeans ihren Siegeszug erst lange nach dem zweiten Weltkrieg an. Die amerikanischen Soldaten trugen diese Nieten- oder auch Texashosen, sodass sie lange als Zeichen für Besatzung und Autorität standen. In der DDR wurde sogar ein Verbot gegen die Jeanshosen ausgesprochen. Doch all diese Hürden konnten den Vormarsch der Jeans nicht stoppen.

Der Grund: Sie ist nicht nur strapazierfähig, sondern auch gemütlich. Unzählige Farbvarianten und Schnittformen ebneten der Jeans den Weg von der reinen Arbeitshose hin zum Modetrend.

Heute gibt es die Jeans in vielen verschiedenen Farben, Waschungen und Passformen. Bei der Kaufentscheidung stehen viele Marken und no-name Produkte zur Verfügung, sowie ein unüberschaubares Dickicht an Begriffen. Nachfolgend soll Licht ins Dunkle gebracht werden.

Waschungen

Beinahe jede Schnittform wird in jeder Farbvariante und in unterschiedlichen Waschungen angeboten. Da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Traditionellerweise wurden Jeans mit Indigo dunkelblau gefärbt. Nicht nur durch die unzähligen Waschungen, sondern auch durch andere Farben, wie Schwarz oder Rot hat sich das Sortiment deutlich vergrößert.

Dark Denim…

… ist eine dunkelblaue Jeans, die nicht weiter behandelt wird. Weder Bleichmittel noch Waschungen kommen zum Einsatz. Der Nachteil dieser wohl ursprünglichsten Jeans ist, dass sie zu Beginn erheblich färbt.

Ein Tipp: Lege die Hose vor dem ersten Waschen in verdünnten Essig ein. Auf diese Weise bleibt die Farbe in der Hose. Außerdem sollte diese Hose, genauso wie die Rinse washed Jeans unbedingt vor dem ersten Tragen gewaschen werden. Erhebliche Farbrückstände können Hautirritationen auslösen und sogar Allergien begünstigen.

Doch ist die Dark Denim keinesfalls altmodisch, sondern ganz im Gegenteil. Sie ist wieder top – modern. Dabei ist sie die vielseitigste Variante der Jeanshosen. Individuell kombiniert kann sie sowohl lässig, cool als auch seriös wirken. So kann das komfortable Beinkleid selbst im Büro getragen werden.

Rinse washed…

… bedeutet, dass die Jeans nur einmalig gespült wurde. In dieser ist noch mehr Farbstoff enthalten als in einer Dark Denim. Daher gelten die gleichen Empfehlungen vor dem ersten Tragen.

Ein weiterer Nachteil von Dark Denim und Rinse washed ist die noch starre Struktur der Jeans. Der Stoff ist ungebrochen, wodurch die Hose zu Beginn noch etwas unbequem zu tragen ist. Schon in den 70ern kannte man ein einfaches Rezept dagegen.

Der Tipp: Gehe vor dem ersten Waschen zusammen mit der Jeans in die Badewanne oder noch besser ins Meerwasser. Lässt du die Jeans direkt am Körper trocknen, passt sie sich ideal deiner speziellen Körperform an. Sie ist schneller flexibel und es entsteht ein natürlicher Used Look nach langer Tragedauer.
Jeans Waschungen
Der Used Look ist immer noch absolut trendy!

Used Look…

… beschreibt eine Jeans, die das Aussehen einer lange getragenen Jeans aufweist. Dieser Look kann durch unterschiedliche Verfahren hergestellt werden und lässt helle bis hin zu weiße Hosen entstehen. Auch zerrissene Hosen sind modisch immer aktuell. Beim Tragen ist besonders auf die eigene Figur zu achten, denn eine Used Look Jeans kann schnell auftragen.

Der Tipp: Bei etwas üppigeren Körpermaßen sollte zur Dark Denim gegriffen werden. Schlanken Personen steht auch der Used Look gut. Doch Achtung! Eine helle, schmale Waschung in der Mitte des Beins streckt dieses optisch und sorgt für schmale Oberschenkel. Andersherum kreiert eine dunkle Beinmitte breitere Oberschenkel. Auch eine breite Waschung vergrößert den Oberschenkel optisch.

Neben ästhetischen Fragen bringt der Used Look noch zwei Probleme mit sich:

  1. Erstens wird das Gewebe durch die Waschung stark beansprucht, sodass für die Dark Denim eine deutlich längere Lebensdauer erwartet werden kann. Beabsichtigst du jedoch nicht, die Used Look Jeans die nächsten 20 Jahre zu tragen, kannst du von diesem Problem absehen.
  2. Zweitens ist sowohl der umwelt- als auch gesundheitsschädliche Aspekt einer Used Look Jeans nicht zu vernachlässigen. Jeans, die sandgestrahlt werden, führen bei den Arbeitern zur Silikose. Durch das Einatmen der feinen Quarzsände wird die Lunge nachhaltig geschädigt.
Ein Tipp: Es gibt auch Used Look Jeans, die weder die Umwelt durch chemische Substanzen belasten noch die Gesundheit der Arbeiter gefährden.

Bleached…

… Jeans werden durch chemische Substanzen gebleicht, um ein helles Blau zu erzeugen. Dieses Verfahren ist häufig umweltschädlich. Außerdem bleiben Restsubstanzen im Stoff, welches zu Hautirritationen führen kann.

Stone washed…

… ist vergleichsweise ungefährlich für Natur und Mensch. Die Jeans wird zusammen mit großen Bimssteinen gewaschen, wodurch sich der klassische Used Look einstellt.

Sand washed…

… bedeutet, anders als landläufig gemeint, nicht, dass die Jeans sandgestrahlt wurde. Eine Sand washed Jeans wird zusammen mit kleinen Bimssteinen gewaschen, wodurch ein anderes Muster entsteht als bei der Stone washed Jeans.

Old Blue washed…

… ist ein besonders umweltschonendes Verfahren. Es wird ein Used Look erzeugt, der die Jeans leicht gelblich erscheinen lässt.

Authentic…

… Jeans werden nicht nur mit großen und kleinen Bimssteinen gewaschen, sondern auch sandgestrahlt. Der Vorteil ist ein besonders natürlicher Used Look, wie er sonst erst nach jahrelangem Tragen der Jeans entsteht. Arbeitern in Billiglohnländern, welchen häufig mangelnde Schutzmaßnahmen zu Teil werden, sind von der Silikose besonders betroffen.

Acid washed…

… erzeugt eine Jeans, in der besonders starke Kontraste zu sehen sind. Gechlorte Bimssteine reiben und ätzen den dunklen Indigofarbstoff nur partiell weg, sodass jede Jeans individuell aussieht.

Moon washed…

… erzeugt ein phantastisches Muster, welches an eine Mondlandschaft, daher der Name, erinnert. Es wird eine Mischung aus chemischen und mechanischen Verfahren angewendet.

Schnittformen

Einzigartig an der Jeans ist, dass es so gut wie keine Passform gibt, die zu irgendeiner Zeit wirklich unmodern oder bieder war. Während die Waschungen den Trendvorgaben der Modeikonen unterliegen, ist die individuelle Passform, wie auch im Jeansguide von Jeans-direct vorgestellt, niemals falsch. Bei der Jeans gilt mehr als bei jedem anderen Kleidungsstück, dass modern, richtig und cool ist, was wirklich passt und bequem ist. Die Hauptanforderung an eine Jeans ist der Komfort, ohne sich dabei ins modische Abseits zu manövrieren. Daher richtet sich die Schnittform nicht nach Jahreszeit oder dem Kalenderjahr, sondern einzig nach der Figur des Trägers. Mit ein paar einfachen Tipps ist es leicht, für jede Figur die passende Jeans zu finden.

Die angemessene Leibhöhe

Vor dem Neukauf einer Jeans muss über die angemessene Leibhöhe für die eigene Figur entschieden werden.

Beinahe jede Beinform kann mit den drei zur Auswahl stehenden Leibhöhen kombiniert werden:

Low Waist oder auch Low Rise, Hüfthose oder Hipster

Die Low Waist ist eine besonders tief, unterhalb des Bauchnabels sitzende Hose. Sie ist die ideale Partnerin für schlanke Frauen mit einer schmalen Hüfte. Eine weibliche Form wird erschaffen, die sowohl Taille als auch Po betont. Ein flacher Bauch sollte jedoch vorhanden sein, da die Hüfthose sonst unnötig aufträgt.

Regular Waist oder auch Regular Rise

Als halbhohe Hose bildet die Regular Rise einen Mittelweg aus Low Waist und High Waist. Sie sitzt auf Höhe des Bauchnabels und ist für die normale Frau die richtige Wahl. Diese Hose verzeiht kleine Fettpölsterchen und schafft eine schöne, weibliche Form.

High Waist oder auch High Rise

Der Bund der High Waist Jeans liegt in der Taille, oberhalb des Bauchnabels. Diese figurbetonende Hose hebt Rundungen an den richtigen Stellen hervor und verzeiht auch einen kleinen Bauch, denn die feste Jeans verringert diesen optisch. Durch einen hohen Stretchanteil wird der Po nicht flach gedrückt und die weibliche Form bleibt erhalten.

Jeansformen Tipps
Welche Jeans passt wirklich zu deiner Figur und deinem Typ?
Die richtige Beinform

Der Dschungel der Namen für die unterschiedlichen Beinformen erzeugt bei vielen ein Fragezeichen im Gesicht. Oft unterscheiden sich die Hosen nur kleinen Nuancen. Auch verschiedene Namen für ein und dieselbe Hose vereinfachen das Durcheinander nicht gerade.

Bootcut oder auch Gerades Bein oder Regular fit

Bootcut ist für die ursprüngliche Kombination der Hose über einen Stiefel getragen im Western- oder Bikerstil namensgebend und charakteristisch. Diese besonders unkomplizierte Schnittform kommt gerade wieder in Mode. Der Bootcut kann mit jedem anderen Stil kombiniert werden. Sowohl High Heels, Stiefel als auch die sportliche Variante mit Turnschuhen ist realisierbar. Einzig auf die Länge der Hose solltest du ein Augenmerk legen. Zu kurze Hosen sind eine Modesünde. Die Bootcut sollte bis zur Hälfte des Absatzes bzw. bei flachen Schuhen bis zum Boden reichen. Im Sommer kann ein 7/8 Bootcut sowohl zum High Heel als auch zu Sneaker oder Ballerina kombiniert werden.

Skinny Leg oder auch Slim fit, Tight fit oder Röhre

Die Skinny Leg ist die figurbetonendste Jeans. Sie hebt sowohl Hüfte als auch Oberschenkel und Waden hervor. Eine schlanke Figur ist daher Grundvoraussetzung für diese sexy Hose. Dark Denim kaschiert kleinere Problemzonen und schmeichelt auch etwas kräftigeren Oberschenkeln. Mit einem weiten Oberteil können ebenfalls ein paar Pfunde an der Hüfte oder Bauch verborgen werden.
Die Skinny Leg ist der ideale Begleiter zu High Heels oder Stiefeln. Eine schöne Silhouette, die einen schön geformten Po betont, ist jeder Frau gewiss.

Karotte

Die Karotten Hose ähnelt der Skinny Leg. Einziger Unterschied ist die Hüfte. Die Karotte hat eine angenehme weite Hüfte, sodass sie Figurprobleme in diesem Bereich kaschiert. Durch den weiteren Bund ist sie deutlich angenehmer zu tragen.

Boyfriend Jeans oder Loose fit

Die Boyfriend Jeans macht ihrem Namen alle Ehre. Du erweckst damit den Anschein, die Hose deines Freundes zu tragen. Sie ist überall besonders weit und sitzt angenehm locker. Die meist überlangen Jeans können umgeschlagen werden und erinnern an einen gemütlichen Freizeitstil. Es erscheint als wäre der Kleidungswahl keine besondere Beachtung geschenkt worden. Doch kombiniert mit einem engen Oberteil wird der Stil zum echten Highlight. Figurumspielend und dennoch figurbetont – diese Mischung ist einzigartig und ruft Erinnerungen an die Baggy Jeans vor vielen Jahren wach.

Comfort fit oder auch Cargo, Loose fit oder relaxed

Die Comfort fit ähnelt der Boyfriend Jeans. Sie ist wie der Name schon sagt weit und komfortabel zu tragen. Bei Frauen ist diese Hose leider nicht sehr beliebt, obwohl wie mit der Boyfriend Jeans ein genialer Effekt entsteht, der alles andere als dröge oder unmodern ist.

Schlaghose
Die Schlaghose steht fast jeder Figut sehr gut!

Schlaghose oder auch Flare

Bist du extrem groß?- dann ist die Schlaghose die richtige Wahl. Sie ist besonders mit hohen Schuhen und dem Hippie – Style ideal zu verbinden. In Kombination mit High Heels können auch kleinere Frauen den Retro – Style für sich entdecken.

Marlene Hose

Die Marlene Hose ist eine besonders weit ausgestellte Schlaghose. Sie ist eine High Waist Hose, die die weibliche Form im Bereich der Hüfte und des Pos besonders hervorhebt. Ein flacher Bauch sollte jedoch gegeben sein.

Reitjeans

Die Reitjeans hat neben einem hohen Stretchanteil noch eine weitere Besonderheit. Sie besitzt auf der Beininnenseite keine Naht, welche beim Reiten sowohl Reiter als auch Pferd reiben würde. Durch eine weitere Stofflage oder auch Lederverstärkungen hält diese meist hautenge Jeans der zusätzlichen starken Beanspruchung des Reitens stand.

Schwangerschaftsjeans

Die Hosenwahl während der Schwangerschaft ist nicht einfach, denn die gewünschten Rundungen in einem Zelt zu verstecken, ist nicht mehr zeitgemäß. Dennoch darf die Hose während der Schwangerschaft natürlich im Bereich des Bauches nicht einschneiden. Durchblutungsstörungen wären die schlimmen Folgen dieser Kleidungswahl. Jedoch muss keine Frau auf die Jeans während der Schwangerschaft verzichten.

Der Tipp: Stretchjeans mit einem breiten Bund geben die notwendige Bewegungsfreiheit und stützen gleichzeitig den zunehmenden Bauch. Insbesondere in Kombination mit einer Schlaghose wird ein großer Bauch etwas kaschiert, sodass das Gesamtbild harmonischer wirkt, ohne die Schwangerschaft zu verstecken.
Jeans Taschen für einen schönen Po
DIe richtigen Taschen an der richtigen Stelle zaubern einen tollen Po!

Taschen

Taschen sind eine heikle Angelegenheit. Einerseits betonen die Gesäßtaschen den Po – aber auf die richtige Form kommt es an. Die Taschen sollten möglichst nah an der Mittelnaht sitzen und gerade liegen. Schräge Taschen machen Po und Hüfte breiter und können daher auftragen. Zu hoch sitzende Taschen vergrößern den Po, wohingegen besonders tief sitzende Taschen den Hintern nach unten ziehen und ihn so schnell unförmig erscheinen lassen.

Der Tipp: Wenn du keine idealen Modelmaße aufweist, verzichte auf Taschen vorne und an der Seite und wähle stattdessen Gesäßtaschen, die gerade sitzen. Zusätzliche Verzierungen und Nieten tragen häufig unnötig auf.

Noch ein Tipp: Auf www.menshealth.de gibt einen klasse Jeans Guide für Männer!

Bilder:
Titelbild – Urheberrecht: romikmk / 123RF Stockfoto
Jeans im Used Look – Urheberrecht: beautyblowflow / 123RF Stockfoto
Jeans Arten – Urheberrecht: tachyglossus / 123RF Stockfoto
Schlaghose – Urheberrecht: tixti / 123RF Stockfoto
Jeans Potaschen – Urheberrecht: bluefox / 123RF Stockfoto

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